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Reiselust

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Freitag, 6. Juli 2012


Freitag, den 29.06

Nach einem ausgiebigen Schlaf und einem guten Frühstück ging es uns trotz der anstrengenden Wanderung am Vortag ganz gut. Wir hatten kaum Muskelkater und auch die Kraft war wieder zurückgekehrt.
So gerüstet machten wir alle Anschlüsse vom Wohnmobil ab und fuhren wieder in den Grand Canyon. Zum Einen wollten wir noch die nördlichen Aussichtspunkte begutachten, zum anderen hatten wir das Nationalparksschild noch nicht fotografiert und da diese Dinge sowieso auf unserer Route lagen, konnten wir sie ja auch gleich mitnehmen.
Die Planung sah für heute eigentlich eine sehr lange Fahrt zum Monument Valley vor. Doch durch den Tag, den wir in der Mojavewüste gewonnen hatten, entschieden wir uns die Route in zwei Tage zu zerlegen.
Auf ging es also den Highway Richtung Page, einer kleinen Stadt direkt am Lake Powell, der auf Grund der Aufstauung des Coloradorivers entstanden war. Der See war uns von Anfang an im Gedächtnis geblieben, da man dort sehr schön Baden können sollte. Doch vorher hatten wir uns noch als Sehenswürdigkeit den Antelope Canyon herausgesucht. Diese lokale Attraktion liegt allerdings in einem Indianerreservat, sodass dort die Eintrittspreise sehr hoch sind und man kaum eine genaue Information im Internet findet. Doch nach einigem Suchen fand Papa die GPS-Koordinaten und Meister Röhricht navigierte uns zu unserem Wunschziel. Dort bezahlten wir schnell den Eintrittspreis und schafften es grade noch rechtzeitig, um gleich noch als letzte in eine Führung mit rein zu rutschen.
Erst ging es ein paar Stufen steil abwärts und es war so eng, dass man niemals dort den Einstieg vermutet hätte. Doch die es erwies sich als absolutes Highlight den Weg in diesen tief unter der Erde verborgen liegenden Canyon gefunden zu haben.
der Eingang zum Canyon
Der Anblick war einfach nur genial.  Der rote Fels war vom Regenwasser unglaublich interessant ausgespült worden und hatte die eigenartigsten Gesteinsformationen heraus geschliffen. Durch die Sonne wurde Alles sehr schön angeleuchtet.
Doch leider war es bereits schon nach 12 Uhr, sodass die Sonne durch ihren bereits niedrigeren Stand nicht mehr alles ausleuchten konnte. Unser Guide, ein junger Mann aus dem Stamm der Navajoindianer, denen das Gebiet gehört, erzählte uns, dass es in der Mittagssonne am schönsten hier unten sei. Auch weil die Hitze in der Tiefe des Canyons, im Gegensatz  zur normalen Erdoberfläche, ertragbar sei.
So wanderten wir 1:15 Stunde durch dieses Naturschauspiel und bekamen die Namen der Gesteinsformationen erklärt. Wir kletterten auf „Käptän Jack“ und fotografierten die „Lady in the Wind“. Danach machte der Guide noch ein paar schöne Familienfotos von uns und zeigte wie wir unsere Kamera zu bedienen hatten, um die optimalen Ergebnisse zu erzielen. Er schien sich mit sämtlichen Fotoapparaten besser auszukennen als ihre eigentlichen Besitzer und wir bedankten uns alle für seine Hilfe. Am Ende der Tour bekam er von jeder Familie ein bisschen Trinkgeld und erzählte noch etwas über sein Leben im Indianerstamm.
Noch mit den Eindrücken aus dem Antelope Canyon im Kopf fuhren wir zum „Horse Shoe Bend“, einer Windung des Colorados, die von oben betrachtet wie ein Hufeisen aussieht. Doch nachdem wir eine Sanddüne hochgelaufen waren und mitbekamen, dass es noch ein ganzes Ende bis zur Aussichtplattform war, machten wir wieder kehrt. Die Hitze, die bei 41°C lag, machte uns so sehr zu schaffen, dass wir nicht mehr unbedingt diese Touristenattraktion mitnehmen mussten.
Ein deutsches Ehepaar, das uns bei unserem Rückweg begegnete und die Hitze anscheinend auch nicht so gut verkraftete lieferte sich folgenden Dialog:
Sie (entnervt): „Schatz, ich seh überhaupt nichts!!!“ 
Er (ebenfalls entnervt): „Neeee, ich auch nicht!!!“
Kind (quengelnd): „Ich will wieder in den kalten Wohnwagen!“
Er: „ Ja, ich auch! Komm Schatz wir gehen!“
Über diesen Wortaustausch mussten wir uns total amüsieren, denn uns ging es ähnlich. Also fuhren wir weiter.
Nach einer weiteren Stunde im wenigstens klimatisierten RV erreichten wir unseren Campingplatz ohne alles in Lees Ferry, einem kleinen Nationalpark am Colorado. Doch da es  dort ebenfalls nicht auszuhalten war, machten wir uns auf die Suche nach einer geeigneten Badestelle am Fluss. Nach kurzer Zeit wurden wir fündig. Mit Sack und Pack, mit Stuhl und Buch verbrachten wir den Nachmittag und frühen Abend am und im eiskalten Fluss. Es war wie in einem kitschigen Romantikfilm dort vor der Kulisse des Grand Canyon ganz ungestört zu baden und den restlichen Tag zu genießen.
Gegen Abend boxierten wir das Womo auf dem Campground und registrierten uns dort selbst, indem wir einfach einen Umschlag mit dem entsprechenden Geld in eine dafür vorgesehene Box steckten. Papa heißte in der Zwischenzeit den Grill an und es gab lecker Abendbrot im Mondschein. Da es jedoch überhaupt nicht kühler wurde und der Termikwind wie ein Heißluftföhn an uns vorbei blies, war an schlafen gar nicht zu denken. Ein Glück, sonst wäre uns die Attraktion des Abend nämlich entgangen.
Die Angler, die wir bereits unten am Fluss gesehen hatten, kamen jetzt bei dunkelster Nacht auch auf den Campingplatz und stellten mit Taschenlampen das Womo auf. Nach einiger Zeit war alles zu ihrer Zufriedenheit und wir dachten schon jetzt gehen sie rein und trinken ein Absackerbier. Aber weit gefehlt!  Sie klappten plötzlich die hintere Klappe des RV herab und legten diese auf die Ladefläche ihres Pick-Ups. Wieder lagen wir falsch mit dem Gedanken sie verlängern ihren Schlafplatz. Denn aus dem Wohnanhänger schoben sie einen Quad auf den Pick-Up und zurrten ihn dort fest. Dann verschwanden sie im Wohnmobil und wir schauten nicht schlecht, was die Amis so alles transportierten.
Noch etwas verwundert legten wir uns schlafen. Doch es sollte eine unruhige, viel zu heiße Nacht werden, in der wir kaum zur Ruhe kamen. 


eure i1235813

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