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Reiselust

Seid herzlich eingeladen mit uns eine aufregende Reise zu unternehmen !!!
Steigt ein und lest was wir erleben !!!
Ich freue mich auf Kommentare und Kritik!

Samstag, 11. Mai 2013

 Die aktuelle Reiseroute

Die überarbeitete Version unserer Reise. Diesmal mit genauen Daten und Orten.
Es ist ja kaum zu glauben, dass wir fast 4500 km gefahren sind und trotzdem nicht nur im Auto gesessen sondern auch noch etwas gesehen haben.



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Donnerstag, 2. Mai 2013

Mittwoch, den 04.07

Als ich heute Morgen zum Frühstück erschien, sahen sowohl Mama als auch Papa so geschafft aus als seien sie auch in der Nacht schon die Berge hoch und runter gewandert.  Da ich allerdings gut geschlafen hatte, konnte ich mir keinen Reim auf ihren offensichtlichen Schlafmangel machen.
Es stellte sich heraus, dass in der Nacht ein Ast von einem der umstehenden Bäume auf dem Dach des RVs geschrapt hatte und Mama und Papa davon wach geworden waren. Das Geräusch muss so unangenehm gewesen sein, dass Papa mitten in der Nacht durchs Fenster aufs Wohnmobildach geklettert ist und mit seinem Taschenmesser den Ast abgesäbelt hat.
Ich hatte von der ganzen Angelegenheit nichts mit bekommen, da ich noch vom Vortag so geschafft war, dass ich schlief wie ein Stein. Nach dem ersten starken Kaffee zum Frühstück ging es Mama und Papa schon merklich besser. Das war auch gut so, denn heute stand eine Flusswanderung durch den Virgin-River auf dem Programm. Sie sollte uns einiges unserer Kraft kosten. Doch davon später mehr.
Wie wir bereits in mehreren Reiseberichten gelesen hatten war es im Zion Nationalpark möglich sich der Natur von einer ganzen anderen Seite zu nähern. Da es in diesem Nationalpark durchgehend Wasser gibt und dieses selten versiegt, hatte es mit der Zeit tiefe Schluchten in den Fels gewaschen. Wenn keine Regenzeit herrscht und es nicht zu gefährlich ist, kann man in einem Flussbett durch eine dieser Schluchten wandern. Alle Berichte waren sich einig, dass man das auf keinen Fall verpassen sollte.
Deshalb hatten wir uns entschlossen heute diese etwas andere Wanderung zu machen. Mit schnell trocknenden Sachen und festem Schuhwerk bewaffnet stiegen wir gegen 9 Uhr in den kostenlosen Shuttlebus ein, der uns zum Eingang der Schlucht bringen sollte. Nach einer ¾ Stunde erreichten wir den Haltepunkt, von dem aus der Weg in die Schlucht beginnen sollte. Doch zu unserer Überraschung war weder von einer Schlucht noch von einem Flussbett etwas zu sehen. Zum Glück hatten wir am Tag zuvor von den Parkrangern eine Karte des Zion Nationalparks bekommen und darauf war ein asphaltierter Weg verzeichnet, der nach 30minütigem Fußmarsch vor den Narrows, dem Wanderweg im Fluss, enden sollte.
Dieser Teil der Strecke war eben und gut besucht, da er direkt neben dem Fluss langlief. Von Zeit zu Zeit begegneten wir sehr erschöpft wirkenden Wanderern mit nassen Hosen und triefendem Schuhwerk. Einige von ihnen hatten sogar Wanderstöcke mit, um sich im Fluss besser abstützen und die Balance halten zu können. Doch eines hatten alle gemeinsam- trotz ihres abgekämpften Gesichtsausdruckes lächelten sie. Da wussten wir, wir hatten uns das richtige Ziel für heute rausgesucht.
Als wir endlich am Ende des asphaltierten Weges ankamen, sahen wir schon Massen von Leuten bis zu den Knien im Wasser stehen oder sich langsam tiefer in die Schlucht bewegen. Eigentlich hatten wir gehoffte, dass es etwas leerer sein würde. Doch nichts desto trotz stiegen auch wir in die eiskalten Fluten und kämpften uns am Rand des Felsen entlang tiefer in den Berg hinein. Schon nach wenigen Sekunden waren unsere Schuhe, Socken und teilweise auch die Hosen klitschnass. Dennoch machten wir uns daran noch tiefer in die Schlucht vorzudringen. Wir hangelten uns an den Felswänden entlang und versuchten auf den doch recht glitschigen Steinen nicht auszurutschen. Und diese Mühen lohnten sich.  Wenige Minuten nach unserem Eintritt in den Fluss bot sich uns bereits der erste richtig schöne Anblick. Zu beiden Seiten der Schlucht flossen kleine Wasserfälle den Berg hinab und an den Felshängen hatten sich Moose und Farne angesiedelt, die das sonst so triste Gestein begrünten. Leider standen bereits viele andere Touristen vor den kaskadenartigen Wasserfällen und ließen sich photographieren. Doch wir gaben nicht auf und warteten bis sich endlich eine Lücke in dem Gedränge auftat und auch wir den ersehnten Schnappschuss machen konnten.
 Es war ja nicht weiter verwunderlich, dass sich heute Massen von Personen im Canyon eingefunden hatten, denn der 4.Juli ist bei den Amerikanern Nationalfeiertag. Viele Amis verbringen ihn mit ihrer Familie und ihren Freunden, um ihre Unabhänigheit von Großbritannien im Jahr 1776 zu zelebrieren. Gewöhnlicher Weise gibt es in den Großstädten dann auch immer riesige Paraden und abends ein Feuerwerk. Doch einigen Amerikanern scheint das alles ein wenig zu viel zu sein, sodass sie zusammen mit den Touristen durch Nationalparks wandern.
Nachdem wir endlich unser Foto hatten machen können, gingen wir weiter durch den Fluss. Plötzlich mussten wir die Uferseite wechseln, da es immer tiefer wurde und wir schon fast bis zu Knien im Wasser standen. Papa ging voran und als er in der Flussmitte angekommen war stand er bereits bis zu den Oberschenkeln im eiskalten Wasser. Mama und ich machten uns auf Zehnspitzen daran ihm zu folgen und auch wir versanken regelrecht im Flussbett. Auf der anderen Flussseite angekommen mussten wir feststellen, dass unsere Hosen mittlerweile klitschnass waren und wir Glück gehabt hatten, denn einige andere Touristen hatten versucht etwas später die Seiten zu wechseln und waren noch nasser geworden als wir. Eigentlich war die kühle Nässe gar nicht so schlimm, denn es war mal wieder sehr warm und die Mittagssonne trocknete unsere Sachen sehr schnell wieder. Dennoch war es etwas unangenehm in nassen, am Körper klebenden Klamotten durch den Fluss zu stapfen.
Umso weiter wir dem Fluss stromauf weiter in die Schlucht folgten umso kühler, schattiger und leerer wurde es. Viele Kurzzeit-Besucher waren bereits wegen mangelnder Ausrüstung oder aus Zeitgründen wieder umgekehrt und so machten sich nur die ernsthaften Wanderer daran die Tiefen der Schlucht zu erkunden.
Auf unserem Weg über Geröll, umgestürzte Bäume und glitschige Steine begegneten uns auch immer mal wieder Wanderer mit großen Trecking-Rucksäcken und abgekämpftem Gesichtsausdruck. Da wir vorher in vielen Reiseberichten gelesen hatten, wussten wir, dass es auch möglich war die Schlucht komplett zu durchwandern. Diese Mamut-Tour sollte 3 Tage dauern und man musste sich vorher anmelden um einen der wenigen Zeltplätze zu bekommen.
Wir als Flachlandtiroler hatten allerdings nicht vor so lange zu bleiben und setzten unseren Weg mit kleinen Essens-und Fotopausen fort. Durch eine der Karten war uns bewusst, dass sich die Narrows, also die engen Schluchten, irgendwann weiter verzweigen würden und wir uns dann entscheiden müssten, wo wir  weiter gehen wollten. Als wir an die erste dieser Weggabelungen kamen, entschieden wir uns den Haupttouristenweg zu verlassen und einen Seitenarm, der überhaupt nicht besucht schien, zu erkunden.
Wir folgten einfach dem Wasser stromauf bis wir an einen umgestürzten Baum kamen, der unüberwindbar schien. Schließlich endeckten wir doch einen Weg hinüber zu gelangen und erblicken einen Flussabschnitt, den bisher anscheinend nur wenig Wanderer erkundet hatten. Es gab keine wegweisenden Trampelpfade und wir mussten uns selbst einen Kopf machen wie wir durch den Fluss waten wollten.
Wir robbten auf Baumstämmen vorwärts, zogen uns glitschige Felswände hinauf, die nur durch einige Löcher im Fels erklimmbar waren, und standen teilweise bis zur Brust im Wasser. Diese Wanderung war eine der anstrengendsten aber auch eine der schönsten, die wir bisher gemacht hatten, und sie hat uns auch unsere Grenzen gezeigt.
Anfangs lief immer noch eine Studentin hinter uns her, die sich ansah wie wir schwierige Stellen meisterten und es uns dann nachmachte. Doch mit der Zeit wurde sie langsamer und schließlich sahen wir sie gar nicht mehr. Nachdem wir uns endlich mal wieder an einer Felswand hochgezogen hatten und Papa ordentlich zu tun hatte uns da überhaupt hoch zu bekommen, kamen wir an eine Stelle, an der wir nicht weiter kamen. Es war eine so tiefe Flussstelle, dass man hätte schwimmen müssen um weiter zu kommen, nur um sich dann an einem Wasserfall hochziehen zu müssen.
Das war dann doch ein bisschen zu viel für uns. Zumal wir auch nicht mehr so viel Kraft hatten um noch viel weiter gehen zu können. Also drehten wir nach 2 ½ Stunden anstrengender Wanderung um und machten uns auf den Rückweg. Allerdings gestaltete der sich genauso schwierig wie der Hinweg, da wir jetzt überall bergab steigen mussten. Die glitschigen Felswände runter zu kommen war Mama und mir kaum möglich und so musste Papa uns mehrfach durch Hilfestellungen und gutes Zureden zum Weiterklettern überreden. Nach einer besonders schwierigen Stelle trafen wir auf einen netten Amerikaner, der mit seinem circa 20jährigen Sohn unterwegs war. Er erzählte uns, dass er diese Tour schon öfter gemacht hatte und sie eine der anspruchsvollsten im ganzen Canyon sei. Besonders die schwierig zu überwindenden Wasserbecken hatten es ihm wohl angetan und er gab uns ein paar Tipps für den Rückweg. Dann wünschte er uns noch viel Glück und kletterte mit seinem Sohn weiter.
Als wir dann an einem dieser Wasserbecken ankamen, das schon auf der Hintour schwer zu durchwandern gewesen war, weil es so tief war, trafen wir auf ein weiteres amerikanisches Pärchen. Die Eheleute versuchten anscheinend auch grade einen Weg zu finden um möglichst trocken durch das kühle Nass zu kommen. Doch das gestaltet sich ja bekanntlicher Maßen schwierig. Also ließen sie uns erstmal vorklettern, um zu sehen wie wir denn den Weg weiter gekommen waren. Als der Mann allerdings sah wie Mama bis zur Brust im Wasser verschwand, fasste er sich ein Herz und sprang kopfüber ins Wasser. Er schwamm durch das Becken und kletterte an der anderen Seite vorsichtig den Fels hoch. Nachdem seine Frau gesehen hatte, dass sie so oder so nass werden würde, sprang auch sie ins Wasser und folgte ihrem Mann.
Wir wanderten lachend weiter und kamen letztendlich an dem Baumstamm wieder an, der uns anfangs den Weg in dieses wunderschöne Tal so erschwert hatte. Dort entdeckten wir auch zwei Rucksäcke, die wahrscheinlich dem netten Mann und seinem Sohn gehörten. Sie hatten ihre Habseligkeiten zurückgelassen, um nicht alles nass zu machen, und wir ärgerten uns selbst ein bisschen, dass wir unseren Rucksack mitgeschleppt hatten. Denn es war wirklich an einigen Stellen kompliziert gewesen den Rucksack nicht ins Wasser fallen zu lassen. Aber wenn wir ihn nicht mitgenommen hätten, wäre auch der Fotoapparat zurückgeblieben und wir hätten die wundervollen Fotos nicht schießen, die wir euch zeigen werden, wenn wir wieder in Deutschland sind.
Am Ausgang des Tals gab es eine kleine Sandbank mit Kieseln auf der wir erstmal Pause machten, unseren Proviant plünderten und uns ausruhten. Dort trafen wir auch die Studentin wieder, die zu Beginn mit uns in das Tal hinein gewandert war, sich dann aber dazu umentschieden hatte, doch dem Haupttouristenweg zu folgen. Nach einer langen Pause und gut gestärkt folgten wir dem Hauptfluss zum Ausgang der Schlucht. Dieser Abschnitt der Narrows war ein Kinderspiel gegenüber dem kleinen anspruchsvollen Tal, das wir vorher bewältigt hatten.
Der Weg zurück verlief schnell und schon bald kamen uns wieder die Touristenmassen entgegen, die den Eingang der Schlucht erkundeten. Es wurde wärmer und auch unsere Kräfte kehrten zurück. Am Eingang der Narrows setzten wir uns auf ein paar Steine und ließen unsere Hosen und Shirts erstmal trocknen, da wir nicht mit nassen Sachen in den Bus steigen wollten. Währenddessen beobachteten wir die anderen Touristen, die sich ins Tal hinein drängten. Einige kamen sogar mit Plastiktüten am Arm und Sandaletten an den Füßen durch den Fluss gewatet. Andere hatten Sonnenschirmchen und iPad dabei oder mussten ihre Kinder anbrüllen nicht zu weit vorzulaufen und dann zusehen, dass sie selbst schnell hinterher kamen. Doch alles in allem hatten alle ihren Spaß mit dem Fluss und wir genossen das Spektakel, das sich uns bot.
Nach einer Weile waren unsere Sachen getrocknet und wir machten uns, an den im Fluss spielenden Kindern, den photographierenden Japanern und den sich lautstark unterhaltenden Amerikanern vorbei, auf den Weg zum Busshuttle.
Am Campground wieder angekommen, zogen wir uns um und stellten unsere durchweichten Schuhe zum Trocknen in die Sonne. Schon nach kurzer Zeit war es so heiß im Wohnmobil, dass wir es kaum aushielten und zum Bach hinter dem Campground gingen, um uns abzukühlen.

So verbrachten wir den restlichen Tag in dem Wasser, durch das wir noch vor wenigen Stunden gewandert waren. Das Baden war erfrischend und wir ruhten uns gut aus. Am Abend gab es noch das eine oder andere vom Grill und dann vielen wir erschöpft in die Betten.

Montag, 16. Juli 2012


Dienstag, den 03.07

Durch den starken Qualmgeruch geweckt wachten wir heute Morgen auf. Die Luft war kaum zu ertragen. Es war so schlimm, dass wir das Frühstück recht klein hielten und uns dann schnell auf den Weg zum kostenlosen Shuttlebus machten, wie wir es a Vorabend geplant hatten.
Der Bus fuhr uns wie am Grand Canyon auch direkt an der Kante entlang und wir hatten die Möglichkeit an allen Aussichtpunkten auszusteigen und Fotos vom Bryce Canyon zu machen. Da wir noch etwas geschafft waren von der gestrigen Wanderung und der unruhigen Nacht, stiegen wir nur am Bryce- und am Inspirationpoint aus.
Diese Aussichtspunkte sind die spektakulärsten und bieten den besten Blick in den Canyon. Da es noch ziemlich früh war, waren auch noch nicht die großen Reisegruppen unterwegs und wir konnten ohne all zu starken Rauchgeruch die Aussicht genießen. Von dort oben sahen wir auch den Wanderweg, den wir gestern genommen hatten und konnten die verschiedenen Gesteinsschichten anhand der Informationstafeln identifizieren.
Nach dieser Tour fuhren wir mit dem RV in den nahe gelegenen Zion Nationalpark. Wir wussten zwar nicht so richtig was uns erwarten würde, doch der Zion wurde immer in einem Atemzug mit dem Bryce genannt. Da der Bryce ja trotz der Rauchwolke sehr schön gewesen war, musste der Zion das ebenfalls sein. Auf der Fahrt zum Nationalpark mussten wir diesmal aber richtig in die Rauchwolke reinfahren, da sie direkt auf unserer Route lag.
Die Klimaanlage wurde nach einigen Minuten unter Wolke wieder abgestellt und auch der Ascheregen war nicht sehr angenehm. Doch wenigstens hatten wir etwas zu gucken, denn die Feuerwehr hatte einen ständigen Strom von Löschflugzeugen organisiert, die ihre Kreise über dem Waldgebiet flogen. Die Maschinen kreisten über uns und Papa erfreute sich an ihrer Bauart und ihrem schon recht beträchtlichen Alter. Leider gab es an der Straße keine geeignete Stelle, um mit dem RV anzuhalten und diesen Luftverkehr zu betrachten.
So fuhren wir weiter und erreichten nach 3 ½ Stunden den Eingang zum Zion Nationalpark. Dort zeigten wir wieder unseren Pass und wollten schon weiterfahren, als die Rangerin von uns 15 Dollar verlangte. Etwas erstaunt fragten wir wozu das denn nötig sei. Sie erklärte uns, dass wir um in den Park zu kommen einen Tunnel durchfahren müssten, der so schmal sei, dass wir beide Fahrstreifen beanspruchen müssten. Deshalb bezahlen die Fahrer von großen Fahrzeugen 15 Dollar und es wird für sie dann der komplette Tunnel gesperrt, damit sie beide Fahrstreifen nutzen können.
Das hatten wir nirgendwo in den Reiseberichten gelesen und uns wurde schon ein wenig mulmig. Vor allem Papa war nicht ganz wohl bei der Sache den ganzen Tunnel sperren zu müssen um in den Nationalpark zu kommen. Schließlich gehörte das RV ja nicht uns und alle Schäden daran würden wir bezahlen müssen.
Nach kurzer Fahrt erreichten wir den Eingang zum Tunnel. Die Rangerin dort ließ uns kurz warten bis das letzte Auto in Gegenrichtung an uns vorbei war und dann fuhren wir los. Der Durchgang durch den Fels war wirklich sehr klein und schmal und Papa musste sehr aufpassen nicht irgendwo anzuecken. Doch wir schafften es die 1,6 Kilometer ohne Schäden zu überstehen und kringelten uns am anderen Ende des Tunnels in Serpentinen den Fels hinunter.
Der Ausblick war eine wirkliche Augenweide. Riesige Berge (im Gegensatz zur Wüste jedenfalls) ragten neben uns auf. Das Grün, was sich an den Bergausläufen befand, war nach den Wochen in der staubig, trockenen Umgebung eine Wohltat. Wir fühlten uns endlich wieder auf der Erde ankommen, nachdem wir die alt bekannte Mondlandschaft hinunter uns gelassen hatten und auch die Temperaturen waren angenehm zu ertragen.
Als wir auf dem Campingplatz ankamen, mussten wir uns erst einmal wieder selbst registrieren bevor wir einen passenden Stellplatz suchen konnten. Doch bei einer Auswahl von rund 150 Plätzen fällt es schon schwer die perfekte Lücke zu finden.
Letztendlich entschieden wir uns für eine kleine Nische mit Schatten spendenden Bäumen und parkten ein. Es gab ein kleinen Zielkaffee und Kuchen, was wir beides nach der aufregenden Fahrt sehr genossen. Danach machten wir uns auf die Suche nach dem Fluss, der direkt hinter dem Campground fliesen sollte. Wir hatten auch schon Kinder mit Schwimmreifen und Personen mit Handtüchern gesehen, sodass das Wasser nicht weit entfernt sein konnte.
Und Tatsächlich war der Fluss gleich hinter dem Camp und leicht zugänglich. Wir bauten unsere mitgebrachten Stühle auf und erfrischten uns gleich einmal im kühlen Nass. Es war sehr angenehm nach Wochen der starken Hitze sich mal endlich wieder richtig abkühlen zu können.
Wir verbrachten den ganzen restlichen Tag am Fluss und waren froh über diesen tollen Stellplatz. Am Abend gab es dann noch lecker Abendessen und wir schliefen recht gut ein.
eure i1235813

Dienstag, 10. Juli 2012


Montag, den 02.07

Heute hieß es wieder früh aufstehen. Denn nach dem schönen Sonnenuntergang gestern Abend, wollten wir noch vor den großen Touristenmassen einen weiteren Arche sehen- den Delicated Arche.
Also fuhren wir 20 Minuten zum Parkplatz, der gleichzeitig auch der Ausgangspunkt des Wanderweges war. Von dort aus ging es dann eine gute Stunde bergauf und nach einer letzten Kuve sahen wir dann auch endlich unser Ziel.
Doch am Arche war es gar nicht so leer wie wir gedacht hatten. Überall saßen kleinere Grüppchen die Fotos machten, frühstückten oder sich nach der Wanderung ein wenig ausruhten. Wir gesellten uns dazu und genossen eine Weile den Anblick. Dann wurde mit Blick auf den Delicated Arche gefrühstückt und es ging wieder hinunter ins Tal. Auf dem Weg nach unten kamen uns auch schon wie befürchtet die japanischen Reisegruppen mit ihren hundert Fotoapparaten entgegen. Eigenartiger Weise hatten alle Asiaten lange Kleidung trotz der Hitze an und liefen teilweise den als einfach ausgeschilderten Weg mit Wanderstöcken hoch.
Als wir den Ausgangspunkt unserer Wanderung wieder erreichten, sahen wir auch wieso so viel Touristen uns entgegen gekommen waren. Der komplette Parkplatz war voll und die Reisebusse hielten im Minutentakt um ganze Horden von Wanderern ab zu kippen.
Nach diesem morgendlichen Frühsport erfrischten wir uns und steuerten den Bryce Canyon an.
Auf der Fahrt dorthin sahen wir am Horizont schon Qualm aufsteigen und umso dichter wir kamen umso weniger sah man. Wir hatten den Eindruck als ob es Asche regnen würde und selbst die liebgewonnene Klimaanlage mussten wir ausmachen, da es im Auto anfing nach Rauch zu stinken.
Als wir an einer Tankstelle Rast machten und bei Subway zu Mittag aßen, erzählte uns die Bedienung das ein mehrere Hekta großes Waldgebiet Feuer gefangen hatte und die Feuerwehr bereits seit 2 Tagen dabei sei es zu löschen. Solche Feuer sind in dieser Gegend nicht ungewöhnlich. Doch gewöhnlich löschte man es recht schnell wieder. Das Gebiet sei evakuiert worden und sämtliche Zufahrtsstraßen sind gesperrt erklärte man uns weiterhin. Nun bekamen wir es mit der Angst zu tun, denn unser Weg zum Nationalpark führte genau durch das Brandgebiet.
Die Bedienung konnte uns allerdings nicht sagen ob wir zum Bryce Canyon kommen konnten oder nicht und so bestellten wir unser Essen. Mama hatte diesmal gute Karten, denn wir bei Subway üblich, bestellt man alles einzeln. Erst das Brot, dann das Gemüse, die Sauce und so weiter (zum Schluss entsteht ein riesen Sandwich). Da Mama alle Vokabeln vorher gelernt hatte, kam sie hierbei besser zurecht als Papa, der zwar englisch sprechen kann, aber dem immer wieder Vokabeln fehlen. Falls irgendetwas dann doch nicht verstanden wurde, durfte ich wieder dolmetschen.
Nach dem Essen fuhren wir weiter in die Rauchwolke hinein. Doch zu unserem Glück lag der Nationalpark außerhalb des Brandherdes, sodass wir den Bryce Canyon gut erreichten. Dieser  liegt wie das Monument Valley und der Antelope Canyon auf dem Indianer Reservat der Navajo und so galt dort wieder mal unser Nationalparkspass nicht. Doch das Geld lohnte sich.
Wir hatten bereits vorher gelesen, dass man dort sehr gut wandern konnte und das bewahrheitete sich dann auch letztendlich. Durch die lange Fahrt waren wir jedoch etwas geschlaucht und ruhten uns auf dem sehr schön ruhigen Campingplatz aus.
Als es dann langsam kühler wurde, machten wir uns mit der vorher gründlich studierten Karte auf den Weg in den Canyon.
Diesmal war es aber nicht so heiß und der Weg nicht so weit wie im Grand Canyon. Wir wanderten gemütlich vor uns hin und schossen hier und dar ein paar Fotos. Es war sehr ruhig im Park, denn der Großteil der Besucher war schon wieder abgefahren, und so hatten wir fast alles für uns alleine - die Felsformationen, die aussahen wie Kleckerburgen  ;  die in den Fels geschlagenen Torbögen, die eine Tür zu einer anderen Welt sein konnten und die aufgestapelten Steine, die wie ein extra angelegter Garten anmuten ließen.  
Da es anfing zu dämmern, mussten wir uns aber mal wieder etwas beeilen, denn wir hatten noch einiges an Strecke zurück zulegen. Der interessanteste Wanderweg lag somit schon fast im Dunkeln, als wir ihn erreichten. Die Schlucht, die wir durchqueren mussten um zum Ausgang zu gelangen war sehr eng, aber dennoch wuchsen darin zwei uralte Nadelbäume, die nun vom Mondlicht beleuchtet wurden. Dieses Zusammenspiel von Natur und Licht war atemberaubend und durch den serpentinenartigen Weg an der Felswand konnten wir es lange bewundern.
Nachdem wir aus dem Canyon herauskamen, mussten wir feststellen, dass die Rauchwolke, des noch immer brennenden Feuers, nun direkt über dem Campingplatz stand. So kam es, dass wir nicht mehr all zu lange wach blieben und schnell schlafen gingen, um den beißenden Geruch des Qualms nicht lange ertragen zu müssen.


eure i1235813

Sonntag, den 01.07

Heute stand mal wieder ein weiterer Nationalpark auf unserer Liste- der Arche. Er ist berühmt für seine Gesteinsbögen und ziert sogar das Nummernschild von Utah.
Doch bevor wir losfahren konnten mussten wir erst einmal Wäsche waschen, was sich als gar nicht so einfach heraus stellte. Die Anleitung war unkompliziert und gut zu verstehen. Doch der Automat nahm das Geld nicht an. Nach einigem überlegenen und nochmaligen Lesen der Instruktionen bekamen wir mit, dass man jeweils zwei Quarter in das Loch für eine Münze rein zwängen musste. So passten in die 6 Schlitze auch 12 Münzen und das ergab dann die geforderten 3 Dollar.
Durch diese Erkenntnis konnten wir endlich die Wäsche waschen und trocknen. Nachdem alles sauber und ordentlich verstaut war, ging es dann in Richtung Nationalpark.
Nach einer recht angenehmen Fahrt erreichten wir Moab, eine kleine Stadt, die um eine Oase mitten in einem sonst staub trockenen Tal entstanden ist. Da es erst Mittag war und wir noch sehr viel Zeit hatten bis wir in den Nationalpark wollten, suchten wir uns einen Supermarkt und kauften ganz gemütlich ein. Das war auch gut so, denn als wir aus dem Laden rauskamen wurden wir von einer Hitzewand fast erschlagen. Die Luft stand im Talkessel und bewegte sich keinen Millimeter. Bei 38°C im Schatten ist es nicht grade eine Freude im sehr heißen Wohnmobil die gekauften Artikel zu verstauen und so waren wir mit den Nerven ziemlich am Ende als alles verstaut war. Wegen der unerträglichen Hitze im RV beschlossen wir das Mittagessen in einem klimatisierten Restaurant zu uns zu nehmen.  
Die Wahl fiel auf ein Steakhouse ähnliches Lokal, in dem uns ein freundlicher Herr den Tisch zu wies und uns eine meterlange Speiskarte reichte. Wenige Minuten später erschien er erneut und fragte, ob wir uns schon entschieden hatten. Leider mussten wir ihn wieder weg schicken, da wir erst 1/3 der Karte durchgeackert hatten. Nach einer gefühlten halben Stunde schafftenm wir es uns zu entscheiden und nach weiteren 30 Minuten hatten wir riesige Portionen vor uns stehen. Zu schaffen war das mal wieder kaum doch irgendwie hatten wir uns schon an das amerikanische XXL gewöhnt und bekamen den Teller leer.
So gesättigt und entspannter als vorher stiegen wir in das kochend heiße Womo und fuhren in Richtung Arche weiter.
Dort angekommen wurde natürlich erst einmal das Parkeingangsschild fotografiert und das Visitorcenter aufgesucht. Die nette Rangerin, die uns eigentlich nur Auskunft über unseren Campingplatz geben sollte, teilte uns mit, dass dieser leider schon voll war. Etwas geknickt überlegten wir, ob wir trotzdem versuchen sollten dort einen Platz zu bekommen. Nach dem Erwägen des Für und Wieders entschieden wir uns es zu versuchen.
Bevor wir aber den Campground erreichen konnten, mussten wir den gesamten arche Nationalpark von Süd nach Nord durchfahren. Das war allerdings gar nicht mal schlecht, denn so gewannen wir gleich einen Eindruck von dem uns noch Bevorstehenden.
Am Campingplatz angekommen fanden wir eine betagte Rangerin auf einer Bank sitzend vor, die uns netter Weise für eine Nacht mit dem RV auf der Straße stehend übernachten ließ. Wir parkten das Womo so ein, dass wir weder die Straße blockierten noch die Pflanzen beschädigten und machten uns auf den Weg zum Devils Garden. Die Rangerin hatte uns empfohlen dort den Sonnenuntergang zu genießen und gleichzeitig die schönen Gesteinsbögen zu bewundern. Schnellen Schrittes erreichten wir den für Touristen am besten zugänglichen Landscape-Arche. Er lag bei unserem Eintreffen aber leider schon im Schatten und die Wanderung dorthin war auch nicht so aufregend gewesen wie wir es uns erhofft hatten. So liefen wir nach einer kurzen Pause weiter den Wanderweg hinauf. Die Touristen wurden immer weniger und der Weg immer anspruchsvoller, bis wir richtig klettern mussten, um die Felsen hoch zu kommen. Auf dem Berggipfel angekommen bot sich uns ein atemberaubendes Panorama, denn die Landschaft ringsherum wurde von der Abendsonne in rotes Licht getaucht und glühte förmlich.
Doch dieser Ausblick reichte uns noch nicht. Wir wollten noch die verbleibenden Arche sehen, den Partition- und den Navajogesteinsbogen. So setzten wir unseren Weg fort und erreichten zuerst den Partition-Arche. Dieser Bogen besteht aus zwei Löchern, die in die Felswand über Jahrhunderte hineingerieben wurden.
Der Blick durch diese Fenster mitten im Fels war erneut sehr beeindruckend und wir blieben eine Weile dort sitzen und schossen eine Reihe Fotos.
Durch diesentollen Ausblick angespornt wollten wir unbedingt noch den Navajo-Arche sehen. Doch so langsam wurde die Zeit knapp. Wir hatten nur noch eine Stunde bis Sonnenuntergang und wir mussten auch das ganze Stück bis zum Stellplatz zurück laufen.
Im Laufschritt ging es zum Navajo- Arche. Doch wir wurden enttäuscht. Dieser Arche war lediglich ein Loch im Fels, das zum dahinter liegenden Felsen führte. Wir hatten allerdings auf einen weiteren atemberaubenden Blick ins Tal gehofft und machten uns nach kurzem Umsehen auf den Rückweg.  
Der Abstieg ging zügiger als das Hochklettern auf den Felsen. Doch wir mussten sehr aufpassen, dass wir auf dem glatten Gestein nicht ausrutschten. Unten angekommen begann es schon zu dämmern und wir beeilten uns aus dem Tal raus zukommen, denn wir hatten keine Lust im Dunkeln über die Felsen zu stolpern. 
Als wir endlich wieder im RV saßen, waren wir so geschafft, dass wir den uns bietenden Sternenhimmel nur noch kurz bewundern konnten ehe wir einschliefen.


eure i1235813

Freitag, 6. Juli 2012


Samstag, den 30.06

Nach einer unruhigen Nacht, in der wir alle kaum geschlafen hatten, aßen wir total ermüdet Frühstück und fuhren zum Monument Valley. Das ist ein Nationalpark, der wie der Antelope Canyon den Navajoindianern gehört und in dem viele alte Westernfilme gedreht wurden (z.B. Stagecoach mit John Wayne).
Dort angekommen wurden wir wieder einmal von extremer Hitze begrüßt. Wie sprinteten fast ins Besucherzentrum, um dort die Klimaanlage zu genießen und uns über die angebotenen Jeeptouren zu informieren.
 Nach einigem Hin und Her entschieden wir uns dann aber erst das Womo zum Stellplatz zu bringen und dann abends die Tour zu machen. Doch das stellte sich schwieriger raus als gedacht. Den Campingplatz fanden wir überhaupt nicht und als wir einen Angestellten fragten, sah der uns schief an und teilte uns mit, dass der Platz schon länger geschlossen sei und wir höchstens auf dem Parkplatz übernachten könnten.
Das wollten wir natürlich gar nicht und so kam es, dass wir die Jeeptour ganz abbliesen und uns den Park von der Terasse des Besucherzentrums aus ansahen.
Danach fuhren wir nach Gouldings, einem Ort den weder die Karte noch das Navi kannte. Dort gab es allerdings einen Campground mit „full Hook-up“ , einem Pool und einer Waschmaschine. Das wurde natürlich alles voll in Anspruch genommen (die Laundry allerdings erst am nächsten Tag) und so machten wir uns noch einen schönen restlichen Nachmittag bis plötzlich die Sicherung der Klimaanlage rausflog und es im RV ziemlich warm wurde. Papa stellte schließlich fest, dass der Schalter am Stellplatz defekt war und reparierte das. Doch die Sicherung der Klimaanlage ließ sich nicht wieder an Ort und Stelle bringen. Wir waren schon so weit, dass Papa schon die Notruf Hotline betätigen wollte, um einen Mechaniker kommen zu lassen, als wir durch Zufall die Sicherung wieder in Stand setzen und alles wieder lief wie vorher. So gestresst aßen wir zu Abend und konnten dann im doch schön kühlen RV unseren Schlaf von letzter Nacht mit nachholen.


eure i1235813

Freitag, den 29.06

Nach einem ausgiebigen Schlaf und einem guten Frühstück ging es uns trotz der anstrengenden Wanderung am Vortag ganz gut. Wir hatten kaum Muskelkater und auch die Kraft war wieder zurückgekehrt.
So gerüstet machten wir alle Anschlüsse vom Wohnmobil ab und fuhren wieder in den Grand Canyon. Zum Einen wollten wir noch die nördlichen Aussichtspunkte begutachten, zum anderen hatten wir das Nationalparksschild noch nicht fotografiert und da diese Dinge sowieso auf unserer Route lagen, konnten wir sie ja auch gleich mitnehmen.
Die Planung sah für heute eigentlich eine sehr lange Fahrt zum Monument Valley vor. Doch durch den Tag, den wir in der Mojavewüste gewonnen hatten, entschieden wir uns die Route in zwei Tage zu zerlegen.
Auf ging es also den Highway Richtung Page, einer kleinen Stadt direkt am Lake Powell, der auf Grund der Aufstauung des Coloradorivers entstanden war. Der See war uns von Anfang an im Gedächtnis geblieben, da man dort sehr schön Baden können sollte. Doch vorher hatten wir uns noch als Sehenswürdigkeit den Antelope Canyon herausgesucht. Diese lokale Attraktion liegt allerdings in einem Indianerreservat, sodass dort die Eintrittspreise sehr hoch sind und man kaum eine genaue Information im Internet findet. Doch nach einigem Suchen fand Papa die GPS-Koordinaten und Meister Röhricht navigierte uns zu unserem Wunschziel. Dort bezahlten wir schnell den Eintrittspreis und schafften es grade noch rechtzeitig, um gleich noch als letzte in eine Führung mit rein zu rutschen.
Erst ging es ein paar Stufen steil abwärts und es war so eng, dass man niemals dort den Einstieg vermutet hätte. Doch die es erwies sich als absolutes Highlight den Weg in diesen tief unter der Erde verborgen liegenden Canyon gefunden zu haben.
der Eingang zum Canyon
Der Anblick war einfach nur genial.  Der rote Fels war vom Regenwasser unglaublich interessant ausgespült worden und hatte die eigenartigsten Gesteinsformationen heraus geschliffen. Durch die Sonne wurde Alles sehr schön angeleuchtet.
Doch leider war es bereits schon nach 12 Uhr, sodass die Sonne durch ihren bereits niedrigeren Stand nicht mehr alles ausleuchten konnte. Unser Guide, ein junger Mann aus dem Stamm der Navajoindianer, denen das Gebiet gehört, erzählte uns, dass es in der Mittagssonne am schönsten hier unten sei. Auch weil die Hitze in der Tiefe des Canyons, im Gegensatz  zur normalen Erdoberfläche, ertragbar sei.
So wanderten wir 1:15 Stunde durch dieses Naturschauspiel und bekamen die Namen der Gesteinsformationen erklärt. Wir kletterten auf „Käptän Jack“ und fotografierten die „Lady in the Wind“. Danach machte der Guide noch ein paar schöne Familienfotos von uns und zeigte wie wir unsere Kamera zu bedienen hatten, um die optimalen Ergebnisse zu erzielen. Er schien sich mit sämtlichen Fotoapparaten besser auszukennen als ihre eigentlichen Besitzer und wir bedankten uns alle für seine Hilfe. Am Ende der Tour bekam er von jeder Familie ein bisschen Trinkgeld und erzählte noch etwas über sein Leben im Indianerstamm.
Noch mit den Eindrücken aus dem Antelope Canyon im Kopf fuhren wir zum „Horse Shoe Bend“, einer Windung des Colorados, die von oben betrachtet wie ein Hufeisen aussieht. Doch nachdem wir eine Sanddüne hochgelaufen waren und mitbekamen, dass es noch ein ganzes Ende bis zur Aussichtplattform war, machten wir wieder kehrt. Die Hitze, die bei 41°C lag, machte uns so sehr zu schaffen, dass wir nicht mehr unbedingt diese Touristenattraktion mitnehmen mussten.
Ein deutsches Ehepaar, das uns bei unserem Rückweg begegnete und die Hitze anscheinend auch nicht so gut verkraftete lieferte sich folgenden Dialog:
Sie (entnervt): „Schatz, ich seh überhaupt nichts!!!“ 
Er (ebenfalls entnervt): „Neeee, ich auch nicht!!!“
Kind (quengelnd): „Ich will wieder in den kalten Wohnwagen!“
Er: „ Ja, ich auch! Komm Schatz wir gehen!“
Über diesen Wortaustausch mussten wir uns total amüsieren, denn uns ging es ähnlich. Also fuhren wir weiter.
Nach einer weiteren Stunde im wenigstens klimatisierten RV erreichten wir unseren Campingplatz ohne alles in Lees Ferry, einem kleinen Nationalpark am Colorado. Doch da es  dort ebenfalls nicht auszuhalten war, machten wir uns auf die Suche nach einer geeigneten Badestelle am Fluss. Nach kurzer Zeit wurden wir fündig. Mit Sack und Pack, mit Stuhl und Buch verbrachten wir den Nachmittag und frühen Abend am und im eiskalten Fluss. Es war wie in einem kitschigen Romantikfilm dort vor der Kulisse des Grand Canyon ganz ungestört zu baden und den restlichen Tag zu genießen.
Gegen Abend boxierten wir das Womo auf dem Campground und registrierten uns dort selbst, indem wir einfach einen Umschlag mit dem entsprechenden Geld in eine dafür vorgesehene Box steckten. Papa heißte in der Zwischenzeit den Grill an und es gab lecker Abendbrot im Mondschein. Da es jedoch überhaupt nicht kühler wurde und der Termikwind wie ein Heißluftföhn an uns vorbei blies, war an schlafen gar nicht zu denken. Ein Glück, sonst wäre uns die Attraktion des Abend nämlich entgangen.
Die Angler, die wir bereits unten am Fluss gesehen hatten, kamen jetzt bei dunkelster Nacht auch auf den Campingplatz und stellten mit Taschenlampen das Womo auf. Nach einiger Zeit war alles zu ihrer Zufriedenheit und wir dachten schon jetzt gehen sie rein und trinken ein Absackerbier. Aber weit gefehlt!  Sie klappten plötzlich die hintere Klappe des RV herab und legten diese auf die Ladefläche ihres Pick-Ups. Wieder lagen wir falsch mit dem Gedanken sie verlängern ihren Schlafplatz. Denn aus dem Wohnanhänger schoben sie einen Quad auf den Pick-Up und zurrten ihn dort fest. Dann verschwanden sie im Wohnmobil und wir schauten nicht schlecht, was die Amis so alles transportierten.
Noch etwas verwundert legten wir uns schlafen. Doch es sollte eine unruhige, viel zu heiße Nacht werden, in der wir kaum zur Ruhe kamen. 


eure i1235813