Dienstag, den 03.07
Durch den starken Qualmgeruch geweckt wachten wir heute
Morgen auf. Die Luft war kaum zu ertragen. Es war so schlimm, dass wir das
Frühstück recht klein hielten und uns dann schnell auf den Weg zum kostenlosen
Shuttlebus machten, wie wir es a Vorabend geplant hatten.
Der Bus fuhr uns wie am Grand Canyon auch direkt an der
Kante entlang und wir hatten die Möglichkeit an allen Aussichtpunkten
auszusteigen und Fotos vom Bryce Canyon zu machen. Da wir noch etwas geschafft
waren von der gestrigen Wanderung und der unruhigen Nacht, stiegen wir nur am
Bryce- und am Inspirationpoint aus.
Diese Aussichtspunkte sind die spektakulärsten und bieten
den besten Blick in den Canyon. Da es noch ziemlich früh war, waren auch noch
nicht die großen Reisegruppen unterwegs und wir konnten ohne all zu starken
Rauchgeruch die Aussicht genießen. Von dort oben sahen wir auch den Wanderweg,
den wir gestern genommen hatten und konnten die verschiedenen Gesteinsschichten
anhand der Informationstafeln identifizieren.
Nach dieser Tour fuhren wir mit dem RV in den nahe gelegenen
Zion Nationalpark. Wir wussten zwar nicht so richtig was uns erwarten würde,
doch der Zion wurde immer in einem Atemzug mit dem Bryce genannt. Da der Bryce
ja trotz der Rauchwolke sehr schön gewesen war, musste der Zion das ebenfalls
sein. Auf der Fahrt zum Nationalpark mussten wir diesmal aber richtig in die
Rauchwolke reinfahren, da sie direkt auf unserer Route lag.
Die Klimaanlage wurde nach einigen Minuten unter Wolke
wieder abgestellt und auch der Ascheregen war nicht sehr angenehm. Doch
wenigstens hatten wir etwas zu gucken, denn die Feuerwehr hatte einen ständigen
Strom von Löschflugzeugen organisiert, die ihre Kreise über dem Waldgebiet
flogen. Die Maschinen kreisten über uns und Papa erfreute sich an ihrer Bauart
und ihrem schon recht beträchtlichen Alter. Leider gab es an der Straße keine
geeignete Stelle, um mit dem RV anzuhalten und diesen Luftverkehr zu
betrachten.
So fuhren wir weiter und erreichten nach 3 ½ Stunden den
Eingang zum Zion Nationalpark. Dort zeigten wir wieder unseren Pass und wollten
schon weiterfahren, als die Rangerin von uns 15 Dollar verlangte. Etwas
erstaunt fragten wir wozu das denn nötig sei. Sie erklärte uns, dass wir um in
den Park zu kommen einen Tunnel durchfahren müssten, der so schmal sei, dass
wir beide Fahrstreifen beanspruchen müssten. Deshalb bezahlen die Fahrer von
großen Fahrzeugen 15 Dollar und es wird für sie dann der komplette Tunnel
gesperrt, damit sie beide Fahrstreifen nutzen können.
Das hatten wir nirgendwo in den Reiseberichten gelesen und
uns wurde schon ein wenig mulmig. Vor allem Papa war nicht ganz wohl bei der
Sache den ganzen Tunnel sperren zu müssen um in den Nationalpark zu kommen. Schließlich
gehörte das RV ja nicht uns und alle Schäden daran würden wir bezahlen müssen.
Nach kurzer Fahrt erreichten wir den Eingang zum Tunnel. Die
Rangerin dort ließ uns kurz warten bis das letzte Auto in Gegenrichtung an uns
vorbei war und dann fuhren wir los. Der Durchgang durch den Fels war wirklich
sehr klein und schmal und Papa musste sehr aufpassen nicht irgendwo anzuecken.
Doch wir schafften es die 1,6 Kilometer ohne Schäden zu überstehen und
kringelten uns am anderen Ende des Tunnels in Serpentinen den Fels hinunter.
Der Ausblick war eine wirkliche Augenweide. Riesige Berge
(im Gegensatz zur Wüste jedenfalls) ragten neben uns auf. Das Grün, was sich an
den Bergausläufen befand, war nach den Wochen in der staubig, trockenen
Umgebung eine Wohltat. Wir fühlten uns endlich wieder auf der Erde ankommen,
nachdem wir die alt bekannte Mondlandschaft hinunter uns gelassen hatten und
auch die Temperaturen waren angenehm zu ertragen.
Als wir auf dem Campingplatz ankamen, mussten wir uns erst
einmal wieder selbst registrieren bevor wir einen passenden Stellplatz suchen
konnten. Doch bei einer Auswahl von rund 150 Plätzen fällt es schon schwer die perfekte
Lücke zu finden.
Letztendlich entschieden wir uns für eine kleine Nische mit
Schatten spendenden Bäumen und parkten ein. Es gab ein kleinen Zielkaffee und
Kuchen, was wir beides nach der aufregenden Fahrt sehr genossen. Danach machten
wir uns auf die Suche nach dem Fluss, der direkt hinter dem Campground fliesen
sollte. Wir hatten auch schon Kinder mit Schwimmreifen und Personen mit Handtüchern
gesehen, sodass das Wasser nicht weit entfernt sein konnte.
Und Tatsächlich war der Fluss gleich hinter dem Camp und
leicht zugänglich. Wir bauten unsere mitgebrachten Stühle auf und erfrischten
uns gleich einmal im kühlen Nass. Es war sehr angenehm nach Wochen der starken
Hitze sich mal endlich wieder richtig abkühlen zu können.
Wir verbrachten den ganzen restlichen Tag am Fluss und
waren froh über diesen tollen Stellplatz. Am Abend gab es dann noch lecker
Abendessen und wir schliefen recht gut ein.eure i1235813