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Reiselust

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Freitag, 6. Juli 2012


Donnerstag, den 28.06

Wie bereits schon seit Ewigkeiten geplant wollten wir heute eine Wanderung in den Grand Canyon unternehmen. Das hieß dann aber leider auch wieder sehr früh aufstehen. Um 6 Uhr klingelten die Uhren und das Handy. Nach einem schnellen Frühstück ging es auch schon los. Geparkt wurde auf dem  recht leeren Parkplatz am Visitorcenter und weiter ging`s mit dem kostenlosen Shuttlebus zum Einstieg des „Bright Angel Wanderwegs“. Dort wurden noch ein paar letzte Aufnahmen von den ausgeruhten Wanderern mit Grand Canyon im Hintergrund gemacht und dann folgten wir dem Wanderweg in die Tiefen des Canyons.
Der Weg schlängelte sich immer an der Felswand entlang ins Tal und man hatte einen wunderschönen Blick in den Canyon. Auch unsere lieben Freunde die Erdmännchen begleiteten uns streckenweise auf unserem Weg.
Der obere Abschnitt des Pfades war noch recht voll doch umso weiter wir gingen umso leerer wurde es. Es kamen uns auch des öfteren Wanderer aus dem Tal entgegen, die schon so erschöpft waren, dass wir es schon mit der Angst zu tun bekamen. So trafen wir auch ein junges Paar aus Deutschland, die bereits um 6:00 in den Canyon hinab gestiegen waren, um noch vor der größten Mittagshitze wieder draußen zu seien. Wir, die ja erst um 7:10 unseren Weg angetreten hatten, überlegen nun schon ob es Zeit wäre umzukehren. Doch all die Mühe nur für die paar Meter und dann schon wieder umkehren? Das war uns letztendlich doch zu schade. Also ging es weiter bergab.
Nach einer Stunde erreichten wir noch recht ausgeruht die 1 ½ - Meilen- Hütte, wo wir uns kurz ausruhten, erfrischten und auf Toilette gehen konnten. An allen Hütten im Grand Canyon kann man an einem Wasserhahn seine Trinkflaschen auffüllen und sich nass machen, um ein wenig belebter seinen Weg fortzusetzen. An diesen Wasserstellen war es also immer gut voll und man konnte dort mit sämtlichen Nationalitäten ins Gespräch kommen. Nachdem wir dieses Schauspiel eine Weile beobachtet hatten, mussten wir aber zügig weiter, um einen Großteil der uns noch bevorstehenden Strecke vor dem Mittag zu absolvieren.
So ging es immer weiter in das heißer werdende Tal hinab. Der Weg wurde steiler und die Leute, die mit uns hinunter wanderten, wurden zusehends weniger. Nach einer weiteren Wegstunde in der sengenden Hitze, die gefühlt bei 45°C lag, sahen wir endlich die 3-Meilen-Station. Die Deutschen, denen wir begegnet waren, hatten es auch bis hierher geschafft und waren dann umgedreht. Wir taten es ihnen gleich. Nach einer Pause im spärlich vorhandenen Schatten und einigen Fotos ins noch weit entfernte Tal machten wir uns auf den Rückweg. Uns erstaunte jedoch wie viele Wanderer noch weiter bergab in Richtung Campingplatz am Coloradoriver (am tiefsten Punkt im Grand Canyon) wanderten. Uns begegnete eine Mutter mit ihrem schon total erschöpften Sohn, die extra aus Washington angereist war, um auf dem Campground am Fluss zu übernachten und dann am nächsten Tag wieder hoch zu wandern. Man muss dazu wissen, dass diese Tour gute 6-8 Stunden dauern und sehr, sehr anstrengend seien kann, weswegen auch in allen Reiseführern und Prospekten davon abgeraten wir und nur die Profis sich so etwas zutrauen. Doch diese Frau macht diese Tour jährlich. Normalerweise mit ihrem Mann, doch dies Mal sollte Sohnemann das erste Mal mitkommen.
Eine andere Mutter mit ihren drei Söhnen machte sich mit uns auf den Rückweg und erreichte genau wie wir nach guten drei Stunden endlich wieder den Ausgangspunkt der Wanderung. Der Rückweg war jedoch viel beschwerlicher als der Hinweg. Steil in die Höhe ging es zuerst. Nach jeder dritten Serpentine mussten wir verschnaufen und uns erholen. Die Hitze war kaum zu ertragen, doch umso höher wir kamen umso mehr kam auch ein Lüftchen auf. Die Hälfte des Weges hatten wir geschaft als wir wieder an der 1 ½ Meilen- Hütte ankamen. Jetzt wussten wir auch, warum der Wasserhahn solchem Andrang Stand halten musste. Unsere Trinkflaschen waren fast alle leer und wir mussten sie auffüllen. Auch unsere Basecaps machten wir nass um wenigsten für ein bisschen Kälte auf dem Kopf zu sorgen. Andere Leute duschten sogar richtig unter dem Wasserhahn oder gossen sich das Wasser über den Kopf, doch das war uns dann doch ein wenig zu viel des Guten. Mit einem Riegel im Magen und schon wieder relativ bei Kräften ging es weiter in Richtung Ausgang.
Die Maultiere bzw. ihre Reiter, die uns bei unserer Rast entgegen gekommen waren, hörten wir weiter unten im Tal, wie sie kurz vor dem Campingplatz in Jubel ausbrachen. Diese geführten Touren sind allerdings nicht grade billig und man muss sich mindestens ein Jahr vorher anmelden. Doch viele Leute, die zu faul zum Wandern sind, machen sich diesen Service zu Nutze. Für die richtigen Wanderer ist das nicht so angenehm, denn überall riecht es nach diesen Tieren und wenn sie einem entgegen kommen, muss man sich extrem eng an die Felswand pressen, um nicht vom Pfad gestoßen zu werden. Die Führer dieser Gruppen sind aber sehr erfahrene, nette Leute und kennen die Probleme und versuchen ihnen so gut es geht aus dem Weg zu gehen.
Nachdem wir also den Weg weiter hoch gekrakselt waren, wurde dieser auch wieder breiter und man hatte nicht mehr das Gefühl, dass es neben einem hunderte Meter steil in die Tiefe ging. An den glatten Felswänden, die den Weg dann noch zusätzlich beengten,  hatte Mama dann aber schon noch manchmal etwas Magensausen und wir machten uns daran diese Abschnitte zügig hinter uns zu bringen.
Als die japanischen Reisegruppen mit ihren hundert Foto- und Videoapparaten neben uns auftauchten, wussten wir des es nicht mehr weit sein konnte bis wir den Anfang es Wanderweges wieder erreichten.  Und auch die Touristen mit Badelatschen und Cola mit noch nicht geschmolzenem Eis in der Hand waren ein Zeichen für das baldige Ende unserer Tour.
In 5 Stunden hatten wir 9,8 km Wanderweg in den Tiefen des Grand Canyon zurückgelegt und einige der schönsten Ausblicke der Welt gesehen. Total geschafft ruhten wir uns erst einmal auf einer Bank im Schatten aus und versorgten unsere Körper mit dem dringend benötigten Wasser und dem verloren gegangenen  Salz. Da an der Abbruchkante eine recht starke Brise wehte und wir ein Schattenplatz hatten ergattern können, war uns auch nicht mehr ganz so heiß und wir entschlossen uns mit dem kostenlosen Shuttlebus noch die verbleibenden Aussichtspunkte abzufahren.
Mit dem Bus erkundeten wir so noch die anderen sehenswerten Blicke in den Grand Canyon.
Immer wieder aus- und einsteigend fuhren wir den „Rim“ Richtung Süden hinab und bewunderten die vielen verschiedenen Facetten des Canyons. Es wurden eine Menge weiterer Fotos geschossen und auch einige Videos gedreht.
Zu unserem RV  zurück kamen wir auch, indem wir das Shuttlebussystem nutzten. Dort angekommen machten wir uns auf den Rückweg zum Stellplatz, erholen uns von dem anstrengenden Tag und schliefen total geschafft ein.
eure i1235813

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